Ich muss heute mal etwas klarstellen – gestern (6. Juli) war wieder so ein Sonntag, den man so schnell nicht vergisst. Bereits um 7 Uhr morgens kam der erste Notfall: Eine Katze mit gelähmten Hinterbeinen, die vor Schmerzen nur noch geschrien hat. Zum Glück waren die Finder bereit, sie zu einem unserer Tierärzte mit Notdienst zu bringen. Leider konnte die Katze nur noch erlöst werden. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle für das Fahren und das Mitgefühl!
Was uns aber zunehmend Sorgen bereitet, ist die Erwartungshaltung, die uns gegenüber inzwischen besteht: Es wird offenbar angenommen, dass wir rund um die Uhr, 24/7, erreichbar sind und sofort alles übernehmen können – ob es sich nun um Katzen, Vögel, Fledermäuse oder andere Tiere handelt.
Unsere privaten Pflegestellen – Menschen, die das alles ehrenamtlich in ihrer Freizeit machen – werden zu jeder Tages- und Nachtzeit angerufen, oft mit der Forderung, eine Katze sofort und ohne Rückfragen abzuholen. Wenn wir dann versuchen, ein paar wichtige Fragen zu stellen (Wo ist das Tier? Was genau ist passiert? Handelt es sich um einen Notfall?), wird ins Telefon gebrüllt, aufgelegt und danach noch in sozialen Medien schlecht über uns geschrieben.
Das ist nicht fair.
Wir helfen, wo wir können – und oft weit über das eigentlich Leistbare hinaus. Aber wir können nicht überall gleichzeitig sein. Und manchmal gibt es einfach keine Sofortlösung. Wir kümmern uns um alles Mögliche: verletzte Wildtiere, Nutztiere ohne Wasser, verwaiste Jungtiere – die Liste ist lang. Doch wir sind kein Großbetrieb mit 24-Stunden-Service – wir sind ein ehrenamtliches Team, das seine Freizeit und Kraft in den Tierschutz steckt.
Ein Wunsch an euch:
Bitte geht respektvoll mit uns um. Wir versuchen wirklich, für jedes Tier eine Lösung zu finden. Wenn jemand Zeit hat, fahren wir auch mal eine Fledermaus zur Wildtierstation oder holen einen verletzten Vogel ab. Aber wir sind Menschen – mit Familien, Jobs, Emotionen und Grenzen.