BRANDBRIEF "Katzenschutzverordnung" vom 16. Aug. 2025
Brandbrief der 10 unterzeichnenden Tierschutzvereine und Tierheime:
Katzenelend explodiert – Politik schaut vielerorts weg.
Katzenschutzverordnung JETZT!
Wir, zehn Tierschutzvereine und Tierheime aus Baden-Württemberg und Bayern, schlagen
Alarm – lauter als je zuvor.
Unsere Tierheime und Pflegestellen platzen aus allen Nähten, unsere Konten sind leer,
unsere Helferinnen und Helfer am Rand der Erschöpfung. Wir arbeiten seit Jahren am Limit –
und trotzdem kommen jedes Jahr mehr Katzen: krank, verletzt, verhungert.
Vielerorts werden unsere Warnungen von Politik und Ordnungsämtern ignoriert, verharmlost
oder als „nicht belegt“ abgetan. Doch wer nur einen Tag in einem Tierheim verbringt, weiß:
Die Belege schreien aus jeder Katzenunterkunft.
Politisches Versagen auf allen Ebenen2023 veröffentlichte der Deutsche Tierschutzbund einen Brandbrief – mit klarer Forderung:
bundesweite Kastrationspflicht für Freigänger und eine bundesweite Kennzeichnungs- und
Registrierungspflicht für alle Katzen. Das neue Tierschutzgesetz war vorbereitet. Die
Bundesregierung hätte nur noch handeln müssen. Stattdessen: Entscheidung vertagt,
Neuwahlen abgewartet – und das Thema in der Schublade versenkt. Schlüssel weggeworfen.
Die Verantwortung wird seit Jahren von oben nach unten vor sich hergeschoben.
Doch Regelungen sind notwendig: sei es auf Bundes-, Länder- oder kommunaler Ebene.
Fundtierversorgung und -aufnahme ist politische Pflichtaufgabe! Vielerorts geht diese
Aufgabe über so genannte Fundtierverträge an uns über.
Mit diesem Ergebnis: Unverständnis, zu viele Tiere, Kleinbeträge aus den Fundtierverträgen (oder teils nur als Zuschuss), die nicht einmal die jährlichen Tierarztkosten decken. Futter?
Medikamente? Betriebskosten? Personal? – Fehlanzeige! Unterstützer, Mitglieder und Spender werden es schon richten. Doch das ist nicht der Sinn der Sache.
Die nackte Realität in unseren TierheimenJedes Jahr: hunderte, teils tausende Katzen pro Einzugsgebiet. Zustand der Tiere:
abgemagert, voller Parasiten, verletzt, teils infiziert mit tödlichen Krankheiten.
Eine einzige unkastrierte Katze kann mit ihren Nachkommen in zehn Jahren über 80.000
Tiere hervorbringen. Wir nehmen auf, pflegen gesund – und währenddessen werden draußen doppelt so viele neue Katzen geboren. Das ist ein Kampf, den wir ohne Hilfe der
Entscheidungsträger nicht mehr gewinnen können.
Die moralische ErpressungDoch Politik und Ordnungsämter wissen: Wir werden nicht streiken. Wir lassen keine Tiere
leiden – selbst wenn es uns in den Ruin treibt.
Dieses System lebt davon, dass Ehrenamtliche und Tierpfleger sich aufopfern, während
Tierschutz als „freiwillige Leistung“ behandelt wird. Dabei ist Tierschutz Staatsziel – Artikel
20a Grundgesetz – und damit Pflicht! Vor allem lokal. Dort, wo das Leid entsteht.
Die Lösung liegt seit Jahren auf dem Tisch.Eine Katzenschutzverordnung mit Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht:
• stoppt langfristig das Leid tausender Straßenkatzen
• entlastet Tierheime und Tierschutzvereine
• spart Kommunen und Steuerzahlern auf Dauer Kosten
• funktioniert nachweislich: In Frankenberg (Hessen) sank bspw. die Zahl der
Fundkatzen im Tierheim nach Einführung der Kastrationspflicht um rund 25 %.
Unser unmissverständlicher AppellWir fordern die sofortige (bundesweite) Einführung einer verbindlichen Katzenschutzverordnung in allen Städten und Gemeinden. Nicht in fünf Jahren, nicht nach weiteren „Prüfungen“ – JETZT!
Jeder Monat Untätigkeit bedeutet tausende neue Katzenwelpen, welche Tierheime und Pflegestellen fluten, teils auch draußen elendig verenden.
An Politik und Behörden: Sie tragen die Verantwortung. Sie wissen, was zu tun ist. Also tun Sie es. – JETZT!
Unterzeichnende Vereine:
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Tierschutzverein Bad Mergentheim
und Umgebung e.V. (Initiator)
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Tierschutzverein Kitzingen Stadt
und Landkreis e.V.
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Tierschutzverein Buchen u. U. e.V.
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Tierschutzverein Heilbronn u. U. e.V.
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Katzenhilfe in und um Würzburg –
Mainfränkischer Tierschutz e.V.
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Tierschutzverein Tauberbischofsheim
und Umgebung e.V.
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Tierschutzverein Rothenburg o. d. T.
und Umgebung e.V.
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Tierschutzverein Ansbach u. U. e.V.
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Tierschutzverein Hohenlohe e.V.
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Tierschutzverein Würzburg e.V.
Pro KASTRATION!

Frühjahr-Kittenschwemme!
Diese Tierschutzwidrigkeit, ungewollte Würfe - mit oder ohne Muttertier - einfach auszusetzen, nimmt in Zeiten des Katzennachwuchses permanent zu; Verletzungen, Krankheit und Tod werden von den Tierquälern ohne Gewissensbisse hingenommen, wenn die Katzen nicht das Glück haben, rechtzeitig gefunden zu werden. Wer ein Haustier hat, ist für dessen Leben verantwortlich und auch für die Geburtenkontrolle. Eine Mutterkatze wird im Schnitt 8 Wochen nach einer Geburt erneut rollig und kann wieder gedeckt werden. Bei sehr jungen Katzen kann es zu Schwergeburten kommen, die sie nicht überleben. Unerwünschter Nachwuchs von Hauskatzen sorgt für eine regelrechte Katzenschwemme.
Für alle Tierschützer stellt dieses Katzenelend eine emotional und finanziell unzumutbare Belastung dar.
Deshalb unser dringender Appell an alle Katzenbesitzer, ihre Tiere kastrieren zu lassen; nur ein bundesweites Kastrationsgesetz inklusive Strafe bei Nichterfüllung verhindert, dass Katzenkinder wie Müll entsorgt werden.
Bitte schauen Sie nicht weg, wenn Sie Tierleid beobachten; beweisen Sie Zivilcourage, helfen Sie dem Tier!
Das Foto zeigt wenige Tage alte Kitten ohne Mutter, die einfach ihrem Schicksal überlassen wurden.