VERGESELLSCHAFTUNG unter Katzen

Es gibt viele Gründe, warum man gerne noch eine zweite (dritte oder vierte) Katze in sein Zuhause aufnehmen möchte. Es könnte sein, dass man sich zuerst die Haltung zweier Katzen nicht zugetraut und dann gemerkt hat, dass die Alleinhaltung einer Katze nicht artgerecht ist, die Katze sich langweilt und Verhaltensstörungen an den Tag legt. Oder eine Katze ist gestorben und man sucht eine neue Partnerkatze. Es könnte natürlich auch sein, dass man das Wesen von Katzen so schätzt, dass man noch mehrere um sich haben möchte.

Eine Vergesellschaftung unter Katzen ist immer eine Herausforderung. Katzen sind territoriale Wesen und ein Eindringling in ihr Gebiet bedeutet großen Stress für eine Katze, besonders wenn sie eine reine Wohnungskatze ist. Manche Katzen verstecken sich vor Angst, doch in der Regel verteidigen sie ihr Revier durch Angriff. Für beide Katzen ist die Vergesellschaftung schwierig, daher sollte man einige Tipps beachten:

Das Wichtigste zuerst:

Als Menschen müssen wir unsere Erwartungen herunterschrauben und unseren Zeitplan den Katzen anpassen und nicht anders herum. Nur mal als Gedankenspiel. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie eines Abends nachhause kämen, ein komplett Fremder säße auf ihrem Sofa und Ihnen würde gesagt, dass er/sie niemals mehr ausziehen würde und Sie sich auch noch mit dieser Person befreunden sollen? Wie würden Sie darauf reagieren? Wären Sie begeistert?

Nun zu den Tipps:

          Wenn möglich, bereiten Sie einen getrennten Raum für die neue Katze vor, wo sie erstmal in Ruhe ankommen kann. Das kann ein Gästebadezimmer sein oder ein anderes kleines Zimmer.

.        Wenn Sie keinen separaten Raum haben, bitte erlauben Sie der neuen Katze, die Wohnung zu erkunden, ohne dass sie von der Erstkatze angegriffen wird. Entfernen Sie die Erstkatze, setzen Sie sie kurz in ein anderes Zimmer.

          Zeigen Sie der neuen Katze sofort nach der Ankunft die Katzentoilette, auch wenn sie keinen Bedarf in dem Moment dafür hat.

          Die ersten Tage sollten Sie dazu nutzen, eine Bindung zu der neuen Katze aufzubauen und sie von dem Umzugsstress erholen zu lassen. Vernachlässigen Sie dabei nicht Ihre Erstkatze. Geben Sie ihr nach wie vor viel Aufmerksamkeit, Streichel-und Spieleinheiten.

          Der Geruchssinn ist sehr stark ausgeprägt bei Katzen. Dies kann man bei der Vergesellschaftung nutzen. Nehmen Sie ein Paar saubere Socken und streicheln Sie damit die neue Katze, besonders am Gesicht, Kinn und Bäckchen. Dann legen Sie diese Socke der Erstkatze irgendwo hin, wo sie in Ruhe daran riechen kann. Dasselbe machen Sie mit Ihrer Erstkatze und legen die Socke zu der neuen Katze.

.        Wenn sich die Katzen als nächstes durch ein Gitter beschnuppern könnten, wäre das der nächste Schritt.

.        Danach sollte man die Katzen gemeinsam füttern, so dass sie sich gegenseitig durch das Gitter sehen können.

.        Gemeinsam spielen, also eine gemeinsame “Beute” haben, kann auch bei der Vergesellschaftung helfen. Es kann natürlich auch zu einem kleinen Kampf kommen. Alles nicht so schlimm, einfach weiter mit beiden spielen.

Frage: Wie lange kann so eine Vergesellschaftung dauern? Normalerweise ist die kritische Phase nach 2 Wochen überstanden. Bei besonders schwierigen Fällen kann es auch schon mal 6 Wochen dauern. Es ist wichtig, dass sich in der Zeit der Vergesellschaftung die Katzen nie “bis aufs Blut” beißen, unsauber werden oder in eine tiefe Depression fallen. Wenn eines dieser drei Symtome auftritt, wird es nicht klappen und Sie sollten die Vergesellschaftung sofort abbrechen. Es ist ein großer Unterschied zwischen Fauchen, Knurren und blutigem Beißen. Und Unsauberkeit und Depression sind ein verzweifelter Hilferuf Ihrer Katze, dass sie mit der Situation komplett überfordert ist.

Ihre Pflegestelle oder das Tierheim steht Ihnen gerne mit Rat während dieser kritischen Zeit zur Seite. Bevor Sie aufgeben, kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich von uns beraten.

Mit besten Wünschen….

Ihr Team vom Förderverein Eifeltierheim e.V.

Kleiner Katzenratgeber #3: GRUNDAUSSTATTUNG für die KATZ`

Da eine Katze, bevor sie abgeholt wird, üblicherweise nicht mehr gefüttert wird, um Übelkeit während oder nach der Autofahrt zu vermeiden, hat sie meistens riesigen Hunger, wenn sie im neuen Zuhause ankommt. Fressen steht zwar nach der Ankunft nicht an erster Stelle (dazu sind die meisten Katzen entweder zu ängstlich oder neugierig), dennoch sollte schon ein Futtervorrat für die nächsten Tage vorhanden sein. Am besten füttert man die ersten Tage Futter, das die Katze schon von der Pflegestelle oder aus dem Tierheim kennt, damit sie sich nicht direkt umstellen muss und das Futter verweigert. Bitte informieren Sie sich, welches Futter die Katzen mag. Nach Eingewöhnung die Katze auf hochwertiges getreidefreies Nassfutter umstellen. (Info unter Menüpunkt Ratgeber - Katzenratgeber)

Um die Katze sicher von der Pflegestelle oder vom Tierheim aus nach Hause zu transportieren, braucht sie eine ausreichend große Transportbox.

Damit das neue Familienmitglied sich im neuen Zuhause wohlfühlt, freut es sich über Kuschelbettchen, Kuschelhöhle, Spielzeug und einen tollen Kratzbaum.

Eine Katze zieht ein-was braucht man?
Vorab: falls ihr in der Nähe vom Eifeltierheim in Altrich wohnt, könnt ihr viele, der hier gelisteten, Gegenstände neu oder neuwertig,-gegen eine Spende erwerben. Dort gibt es alles, was hier gelistet ist, ausser Futter. Viele schöne Kratzbäume, Kuschelbetten, Transportboxen, Spielzeug, etc.
Und falls ihr die Gegenstände online kauft, bitte vergesst nicht, erst über das Charity Portal gooding.dezu gehen.

Hier ist unsere Checkliste für die Grundausstattung:
Fürs Futter & Trinken:
< Fress-und Trinknäpfe, am besten aus Keramik oder Edelstahl
Der Rand an den Fressnäpfen sollte nicht zu hoch sein. Katzen mögen es nicht, wenn ihre Schnurrhaare den Rand berühren.
< Hochwertiges Nassfutter
< Katzengras für Wohnungstiere

Fürs Katzenklo:
< Katzentoilette (Anzahl der Toiletten = Anzahl der Katzen plus 1)
< Klumpstreu (am besten ohne Parfüm)
< Streuschaufel

Für die Gemütlichkeit:
< Körbchen, besser noch Höhlen als Versteckmöglichkeit

Für Spiel & Beschäftigung:
< Kratzbaum (den größten, den ihr euch leisten könnt) und gerne mehrere
< Spielzeug (Spielangeln, Spielmäuse, Bällchen, Baldriankissen ...)

Für Sicherheit & Transport:
< Transportbox
< Fenster-/Balkonsicherung

Extra Tipp:
Stellen Sie alles einige Tage vor Einzug bereit-so kann sich die Katze in Ruhe orientieren. Bitte keine Duftsprays, Raumsprays oder lauten Geräusche am Anfang-lassen Sie Ihrem neuen WG-Mitglied Zeit, anzukommen.

Bei Fragen-Wir beraten Sie gerne!

Euer FV Eifeltierheim-Team– Futter

Kleiner Katzenratgeber #4: Gefahren in der Umgebung

Um potentielle Gefahren für Katzen zu erkennen, sollte man das Umfeld aus deren Sicht betrachten.

Viele wissen es nicht, daher nennen wir es an erster Stelle: Halsbänder!
Halsbänder sind eine Gefahr für Katzen. Insbesondere für Freigänger. Halsbänder bieten entgegen vieler Gerüchte keinen Schutz vor Diebstahl. Man kann Katzen chippen und tätowieren lassen. Sollten Katzen mal entlaufen sein, kann man durch deren Kennzeichnung beim Tierarzt oder im Tierheim den Halter ermitteln. Hier ein informativer Link vom Tierheim Gütersloh mit aussagekräftigem (!) Bildmaterial:

http://www.tierheim-guetersloh.de/335.html

In einer vollen Badewanne können Katzen ertrinken!

Chemikalienund Medikamente sollten katzensicher aufbewahrt werden. Putzmittel, Farben, Verdünner, Aspirin usw. müssen für Katzen unerreichbar sein. Es besteht Vergiftungsgefahr! Aspirin ist tödlich für Katzen! Auch einige unserer Lebensmittel wie zum Beispiel Trauben, Schnittlauch oder Schokolade schaden Katzen.

Stromkabelund Steckdosenmöglichst abdecken. Besonders junge Kätzchen knabbern gerne an Kabeln. Es besteht die Gefahr eines tödlichen Stromschlags!

Katzen dürfen während des Kochens nicht unbeaufsichtigt in der Küche bleiben. Es besteht Verbrennungsgefahrauf der Herdplatte!

Fenster unbedingt mit Schutzgittern oder Kippschutz sichern, da Katzen sich einklemmen und dabei sterben können!

Kleinteile (Haargummis, Haarklammern, Büroklammern, usw.) unter Verschluss halten! Es besteht Erstickungsgefahr!

Giftige Zimmerpflanzen (Weihnachtsstern, Amaryllis, Orchidee, Osterglocke) und Kakteen entfernen. Es besteht Vergiftungs- und Verletzungsgefahr. Nähere Informationen dazu findet man unter:

http://www.botanikus.de/Botanik3/Tiere/Katzen/katzen.html

http://www.geliebte-katze.de/fileadmin/daten/gk/neue_Dateien/Pflanzenliste.pdf

Plastiktütensind ebenfalls unter Verschluss zu halten. Es besteht Erstickungsgefahr!

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