GESUNDHEITS-CHECK bei der Katze

Einmal im Monat einen Gesundheitscheck bei Ihrem pelzigem Mitbewohner durchgeführt, lässt oftmals schon frühzeitig Anzeichen für Erkrankungen erkennen. Er dauert nur wenige Minuten. Fällt Ihnen eine Veränderung auf, informieren Sie am besten Ihren Tierheilpraktiker oder Tierarzt und lassen sich von ihm beraten. Bringen Sie aber auch in Erfahrung, was normal für Ihre Katze und ihre Rasse ist. So können Sie schnell jede Unregelmäßigkeit feststellen.

Vitalwerte
• Puls: ca. 110-160 pro Minute (geringe Abweichungen sind kein Grund zur Besorgnis).
• Atemfrequenz: ca. 20-30 Atemzüge pro Minute (im Ruhezustand).
• Körpertemperatur: zwischen 38,3 und 39,3 Grad Celsius.

Gewichtsüberprüfung
Wiegen Sie Ihre Katze regelmäßig. Wie? Am besten, Sie wiegen sich selbst und dann sich noch mal zusammen mit Ihrer Katze auf dem Arm. So können Sie das Gewicht der Mieze ermitteln. Außerdem: Stellen Sie sich über Ihre Katze und schauen Sie, ob sie eine kleine Taille hinter den Rippen hat. Wenn Sie nun beide Hände an die Rippen legen und ihre Katze Idealgewicht hat, werden Sie diese fühlen, aber sie dürfen nicht hervortreten. Überprüfen Sie, ob sie Fettpolster in der Unterleibsgegend, zwischen ihren Hinterbeinen und unter ihrem Bauch hat. Wenn Ihre Katze übergewichtig ist, überlegen Sie eine Nahrungsumstellung.  Streichen Sie alle Leckerlis und Snacks von ihrem Essensplan oder ziehen Sie jedes Leckerli, das Sie geben möchten, von der Gesamttagesration ab. Fördern sie die Bewegung Ihrer Katze. Fangen Sie dabei langsam mit kurzen, aktiven Spiel-Phasen an, und steigern Sie sie nach und nach. Katzen lieben z.B. lange Stöcke, mit denen man über den Boden scharrt bzw. unter einer Decke ruckelt. Aber Achtung, nicht aus Versehen ins Mäulchen oder die Augen pieken — Katzen können sehr stürmisch sein. Clicker-Training bietet sich hier auch gut an.

Ohren
Die Katzenohren sollten sauber, blassrosafarben, frei von Schmutz sein und nicht übel riechen. Überprüfen Sie das Ohrenschmalz; besonders dunkles Schmalz kann ein Hinweis auf Ohrmilben sein. Falls Sie Rötungen, Ausfluss oder Krusten in den Ohren entdecken, sollten Sie den Tierheilpraktiker oder Tierarzt aufsuchen. Sind die Ohren sehr heiß, kann das ein Hinweis auf Fieber sein. Besonders dann, wenn die Nase auch sehr warm und trocken ist. Aber: Ohren und Nasen können mal kühl, mal warm sein. Das hängt oft von der Witterung und dem Gemütszustand der Katze ab. Erst, wenn Nase und Ohren sehr heiß sind, sollte man von Fieber ausgehen. Dann glänzen die Augen auch fiebrig.

Augen
Die Augen sollten keine Rötungen aufweisen und immer einen leichten Glanz haben. Achten Sie auf Ausfluss, Verfärbungen oder Krusten um die Augen herum - sie könnten Anzeichen für eine Infektion sein.

Nase
Bei einer Katze hat die Nase nicht die gleiche Aussagekraft wie bei einem Hund. Mal ist die Nase feucht, mal trocken. Gerade wenn Katzen dösen oder schlafen, ist die Nase meist trocken. Ist sie auf der Jagd oder balgt sie sich mit Spielkameraden, kann die Nase sehr nass sein.

Zähne und Zahnfleisch
Ziehen Sie die Lefzen Ihrer Katze vom Zahnfleisch zurück, und drücken Sie einen Finger fest auf eine Stelle über einem oberen Zahn. Wenn Sie dann Ihren Finger wegnehmen, sollte sich der weiße Fingerabdruck wieder rosa färben. Öffnen Sie ihr Maul, um sich alle Zähne anzusehen. Schauen Sie nach Zahnstein, der gelb bis dunkelbraun sein und im Endstadium zu Zahnausfall führen kann. Er sollte dann vom Tierarzt entfernt werden. Um Zahnstein zu vermeiden, füttern Sie Ihre Katze artgerecht. Gerade rohes Fleisch, welches durchgeknatscht werden muss, rubbelt den Zahnstein ab bzw. lässt erst gar keinen entstehen.

Fell und Haut
Das Fell Ihrer Katze sollte sich von Kopf bis Schwanz gleichmäßig anfühlen. Schauen Sie deshalb nach verfilztem Fell und fettiger Haut. Und vor allem nach unliebsamen Bewohnern. Achten Sie auf Hautveränderungen bei Ihrer Katze. Legen Sie beide Hände auf den Kopf Ihrer Katze. Streichen Sie bis unter das Kinn, dann hinter die Vorderbeine, unter die Schultern, den Rücken hinunter, über die Hüften und die Beine. Schauen Sie dabei nach fettiger oder rissiger Haut und Abschürfungen, Rissen oder Schnitten auch bei Krallen und Ballen. Berichten Sie Ihrem Tierheilpraktiker oder Tierarzt von Veränderungen. Gerade bei einer Futterumstellung kann es im Zuge der sog. Entgiftung zu Fell- und Hautveränderungen kommen.

Krallen und Ballen
Gerötete Ballen sind oft Anzeichen für Entzündungen. Auch Risse bei Ballen oder Krallen können für Ihre Katze schmerzhaft sein. Um die Krallen zu pflegen, sollte sich Ihre Mieze öfter mit einem Kratzbaum beschäftigen.

pH-Wert des Urins
Normalerweise sollte der Urin der Katze leicht sauer sein und einen pH-Wert von ungefähr 6,5 aufweisen. Wird der Urin zu basisch und steigt der pH-Wert an, so ist z.B. die Gefahr für die Entstehung von Struvit-Kristallen wesentlich erhöht.



VERDAUUNG bei der Katze

Sieht man sich die natürliche Beute der Katze an ist offensichtlich, dass sie nach wie vor ein sogenannter Karnivor, ein Fleischfresser, ist. Sie ernährt sich überwiegend von kleinen Säugetieren wie Mäusen und Vögeln. Dies spiegelt sich auch in den Verdauungsorganen wider. Der Verdauungstrakt der Katze ist vergleichsweise kurz und nicht für die Zerlegung von schwer verdaulichen Pflanzenstoffen oder Getreide ausgelegt. Sie nimmt nur manchmal einen sehr geringen Anteil davon durch den Mageninhalt ihres Beutetieres auf.
Der Verdauungstrakt der Katze unterteilt sich in mehrere Abschnitte:

1. Kopfdarm: Dazu gehören Lippen / Lefzen, die Mundhöhle samt Zunge, Speicheldrüsen, die Zähne sowie der Rachen
2. Vorderdarm: mit der Speiseröhre, Bauch- und Beckenhöhle sowie dem Magen
3. Mitteldarm: entspricht dem Dünndarm, welcher unterteilt wird in Zwölffingerdarm, Leerdarm und Hüftdarm
4. Enddarm: entspricht dem Dickdarm, welcher unterteilt wird in Blinddarm, Grimmdarm und Mastdarm
Wichtige Unterstützer der Verdauung sind die Darmanhangsdrüsen wie Leber und Bauchspeicheldrüse.
Im Kopfdarm wird die Nahrung mittels der Zähne gepackt und zerkleinert. Durch den Speichel werden die Nahrungsbestandteile gleitfähig gemacht und erleichtern das Abschlucken. Im Magen angekommen werden die Futterbrocken zu Nahrungsbrei verarbeitet und mit Magensaft, welcher Säuren und Verdauungsenzyme beinhaltet, angereichert. Durch Muskelkontraktionen wird die Nahrung weitergeleitet in den Dünndarm, welcher relativ kurz ist. Im Dünndarm werden Gallenflüssigkeit und Bauchspeicheldrüsensaft zugesetzt und helfen so bei der Aufspaltung und Aufnahme von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten. Der Dickdarm dient der Rückführung des Wassers aus den nicht verwertbaren Futterbestandteilen. Zudem werden wasserlösliche Vitamine, Salze und essenzielle Fettsäuren im Dickdarm aufgenommen. Dies dient der Eindickung der übrig bleibenden Futterbestandteile, welche schlussendlich wieder ausgeschieden werden.